Mittwoch, 21. Mai 2008

XP olé olé

Letztes Mal habe ich von Spread Marketing berichtet. Dieser Eintrag hat einen sehr entfernten Zusammenhang damti. Dieser liegt darin, dass ich mich in den vergangenen Wochen intensiv mit der neuen Generation UMPC (Ultra Mobile PC) oder auch Netbooks wie ASUS 700, 900, MSI Wind, HP 2133 und wie sie alle heissen beschäftigt habe. Vor lauter Blog lesen hatte ich dann gar keine Zeit mehr einen solchen zu schreiben.

Dabei ist mir etwas sehr interessantes aufgefallen. Asus hat mit ihrem ersten Modell, dem ASUS 700 einen Coup gelandet. Mit von der Partie war das Betriebssystem Linux, welches standardmässig auf den Rechnern installiert war. Eine Version mit einem Windows Betriebssystem gab es nicht. Kein Wunder, wenn Vista 2GB Ram braucht und schnell mal 10GB Harddisk belegt.

Findige Computeranwender haben sich jedoch dazu entschlossen, trotzdem Windows auf ihren UMPCs laufen zu lassen. Sei es aus Interesse am Basteln, sei es, weil sie lieber eine vertraute Oberfläche haben. Mit einem Tool kann die Grösse der Installation dermassen reduzieren, dass sogar auf dem ASUS 700 nach der Installation noch gut die Hälfte des 4GB Speichers frei war.

Urplötzlich hat dann Microsoft angekündigt, Windows XP jetzt doch noch länger zu unterstützen, nämlich bis 2011. Doch ganz so ursplötzlich und selbstlos war dieser Schritt sicherlich nicht. Microsoft, sonst bekannt für ihr schnelles ausschauben von Betriebssystemen aus den Vertriebskanälen, hatte nämlich erkannt, dass ein Vista Betriebssystem auf den günstigen UMPCs keine Chance hatte. Zuviel Speicher und Prozessorleistung benötigt das System, um auf den ehrer leistungsschwachen, kleinen Computer sinnvolle Dienste zu erledigen.

Die Hersteller, ASUS als Pionier allen voran, griffen also auf ein weniger anspruchsvolles System, Linux, zurück. Das hat der Verbreitung von Linux einen grossen Sprung nach vorn beschert und Microsoft in arge nöte versetzt. Jeder der sich über seine kleinen Begleiter an Linux gewöhnt, ist ein potentiell verlorener Kunde von Mircosoft. Der urpötzlich angekündigte Support ist also ein cleverer Schachzug, um der Verbreitung von Linux einhalt zu gebieten. Und es scheint zu funktionieren. Die Anbieter bieten unterdessen beide Betriebssysteme auf ihren Computer an.

Bleibender Vorteil von Linux ist jedoch, dass es weniger Platz raubt, schneller ist und keine Lizenzgebühren anfallen. Und mal ehrlich. Sich langsam mit diesem Pinguin (gemeint ist das Logo von Linux) ein wenig vertraut zu machen ist sicher keine schlechte Idee...