Montag, 17. März 2008

Wenn die Musi spielt

Wäre die Suisa eine Firma, wäre sie wohl schon längst bankrott. So viele negative Schlagzeilen kann ich wohl nur der Cablecom nachsagen (die wäre bankrott, hätte sie nicht vielerorts ein Quasimonopol). Da verlangt die Suise Gebühren von "Guggen" wenn sie an der Fasnacht Urheberrecht geschützte Musik aufspielen. Flashspeicher, Harddisks und CD-Rohlinge sind mit unterschiedlichen und bei ersteren exorbitanten Summen von Urheberrechtsabgaben belastet. An einer Neuverhandlung vor Ablauf des bestehenden Vertrags ist die Suisa natürlich nicht interessiert. Welch eine Überraschung!

Und jetzt kommt auch noch aus, dass der korrekte Bürger eigentlich bei jedem Mal Fernseh schauen mit den Nachbarn 26 Franken Gebühren zahlen müsste. Da fehlen mir die Worte. Ach so, ja, nicht nur mit den Nachbarn, sondern auch mit Freunden. Sobald es nicht Familie oder die engsten Freunde sind (hm, wer definiert hier?) sollten dann bei der Suisa die Kassen klingeln. Nimmt man 3'100'000 Haushalte in der Schweiz und nimmt mal kleinlicherweise ein sechstel davon, welche an Fussball interessiert sind und sagt dann, dass jeweils ein Nachbar zum anderen geht, dann sind dies 125'000 Haushalte zu 26 Franken, macht das 3.25 Mio Gebühreneinnahmen, pro Tag!!!

Aber ich bin mir sicher, da wäre noch mehr zu holen. Wieso nicht während der EM bei jedem der in die Schweiz einreisen will, gleich mal 50 Franken kassieren? Schliesslich kann dieser ja, ohne sonst zu zahlen, von der Übertragung profitieren. Und tolle Erinnerungen hat er auch noch. Wieso nicht auf diesen auch noch Urheberrechtsabgaben erheben? Und wehe er erzählt seinen Freunden zuhause vom Tor in der 12. Minute. Da sollte er auch noch zahlen. Und die Fans, welche betrunken wie Baschi "Chum bring en hei" singen (darf ich das schreiben oder kostet das Gebühren?), die könnte man auch noch zur Kasse bitten. Ich bin schon ein wenig enttäuscht, wie wenig die Suisa aus ihren Möglichkeiten macht.

Hauptsache die Kasse klingelt mit immer verschroberen Gebühren. Und genau diese werden dann wieder verwendet, um in Prozessen von einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern Millionen an Strafen für illegal heruntergeladene Musik zu erklagen. Da habe ich echt keine Lust mehr, auch nur einen Rappen dazu beizutragen. Mangels alternativen zur Suisa bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Musikkonsum möglichst einzuschränken. Und dahinter sieht die Suisa dann wieder die Piraterie als schuldige. Es wäre höchste Zeit, dass sie einmal ihre Denkmuster überdenkt und ihre Fehler eingesteht.

Natürlich wird die Gebühr nur erhoben, wenn man so blöd ist, und sich bei der Suisa meldet. Aber es würde mich nicht wundern, wenn sie bald eine eigene Polizei engagieren würde, welche möglichen Verletzungen nachgeht und die Gebühren eintreibt...

Keine Kommentare: