Sonntag, 3. Februar 2008

Ubs, wo bleibt denn unser Image?

21 Milliarden Schweizer Franken. Das sind fast 3000 Schweizer Franken pro in der Schweiz lebende Person. Das sind 3 Franken pro in der Welt lebende Person und mehr als ein Drittel des Vermögen von Bill Gates (48Mrd. USD). Oder auch drei Milliarden mehr, als die Neat kosten wird. Diese Menge Geld hat die UBS aufgrund der Subprime-Krise letztes Jahr abschreiben müssen, und es könnten auch noch mehr werden.

Schlussendlich hat die UBS also die US Konsumwirtschaft mit 21 Milliarden Franken unterstützt. Nicht schlecht. Das sind immernoch ca. 70 CHF pro Amerikaner. Doch das soll hier nicht Thema sein.

Viel wichtiger und natürlich nicht bezifferbar ist der Imageschaden, welcher das Bankeninstitut davon trägt. Obwohl das Geld im Investmentbanking in den Sand gesetzt wurde ist die UBS doch die weltgrösste Privatbank mit 1962 Mrd. CHF Asset under Management Ende 2006(AuM). Werden auch nur 1% dieser Gelder abgezogen, sind das 19.6 Mrd. CHF, welche die UBS nicht mehr verwalten kann und somit auch keine entsprechenden Erträge mehr abwerfen.

Gerade in einem Bereich wie Private Banking, wo andere Privatbanken geradezu auf Imageschwächen lauern, um Kunden abzuwerben kann ein Imageschaden wie dieser erhebliche Folgen haben.

Man sollte meinen, es wäre Sinnvoll, in einer solchen Situation (die UBS schriebt zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen Verlust) eine entsprechende immageförderne Werbekampagne zu starten. Bisher war davon jedoch nichts zu sehen. Stattdessen machen Schlagzeilen von dicken Bonis die Runde. Wunderbar. Diese zu erklären (das wäre relativ einfach, schliesslich sind nicht alle Mitarbeiter an den Milliardenabschreibungen schuld und haben je nach dem in ihrer Sparte fette Gewinne erarbeitet) wird jedoch unterlassen.

So oder so ist die Kommunkation der grössten Schweizer Bank alles andere als Vorbildlich. Die Bank kann nur hoffen, dass nicht noch mehr Hiobsbotschaften folgen werden und das schlimmste wäre, wenn solche auch noch aus dem Private Banking Sektor folgen würden.

Mit fast hundertprozentiger Sicherheit wird die UBS diese Krise überstehen. Fraglich ist jedoch, welche Lehren sie daraus ziehen wird. Im Risk-Management Bereich und vor allem in der Krisenkommunikation.

Keine Kommentare: