Dienstag, 12. Februar 2008

Der saure Apfel

Da hat wohl jemand genüsslich zugebissen, vor über dreissig Jahren als Apple Computer entstand. Kaum verwunderlich, war doch Apple immer ein Vorreiter, z.B. bei der Einführung einer graphischen Oberfläche oder der Maus. Kaum zu glauben also, dass sich die Macs nicht als Standard durchsetzten konnten und stattdessen DOS und später Windows die Herrschaft über die Computerwelt übernahm.

Vielleicht lag es daran, dass dazumals eine falsche Strategie gefahren wurde. Die viel billigeren IBM PC kompatiblen Geräte setzten sich gegenüber den viel teureren, wenn auch etwas ausgereifteren Modellen durch.

In den 90er Jahren dann kam es zur grossen Krise als Windows und Intel, auch Wintel genannt, sich durchsetzen, teilweise aufgrund des tieferen Preises, teilweise aufgrund der Vielzahl von Peripheriegeräten und Programmen. Versäumte Deadlines und Flops zerstörten Apples Image komplett und Apple wusse sich nur noch mit Klagen gegen Microsoft wegen Urherberrechtsverletzungen zu helfen, welche schlussendlich ins Leere führten. (Quelle)

Dann, im Schlepptau des iPods kam schlussendlich die grosse Renaissance. Apple kehrte zu seinen innovativen Anfängen zurück und löste sich spätestens seit dem Einbau von Intel CPUs von ihrem Inkompatibilitätspfad. iTunes wurde für Windows bereitgestellt und somit konnten auch Windows user sich einen iPod kaufen. Apple stellte sogar ein eigenes Softwarepaket names Bootcamp zur Verfügung, damit Windows auf den Apple-Rechnern installiert werden konnte.

Doch seit der Einführung des iPhone scheint die Zeit der Offenheit wieder vorbei zu sein. Nur einen exklusiven Anbieter pro Land, Softwareupdates, welche geknackte iPhones unbrauchbar machen, schwache Batterien die man nicht selber wechseln kann, überhöhte Preise (trotz der sehr frühen Preissenkung um 200 USD) und ein Handy-Betriebssystem, auf welchem man keine zusätzliche Software installieren kann und die über eine Klage abgestellte Gerüchteplattform "Think Secret" geben einen fahlen Nachgeschmack.

Kehrt Apple bald zu proprietären, eigennützigen und schlussendlich sich selber schadenden Geschäftsalltag in den neunziger Jahren zurück? Hat der Erfolg Apple arogant gemacht? Es ist zu hoffen, dass sich Apple eines besseren besinnt und weiterhin ein innovatives Unternehmen bleibt, welches die Convergenz von Windows und Apple sowie von Mobiltelefon, MP3 Player und PDA vorantreibt und nicht wieder blockiert.

Wie immer es auch weitergehen wird, Apple muss wissen, dass die Konkurrenz nicht schläft und dass die Konsumentenstimmung auch wieder umschlagen kann, wenn die Leute dann in den sauren Apfel beissen müssen.

Keine Kommentare: