Montag, 4. Februar 2008

Die Konsumblase

Im Schatten der Immobilienkrise könnte sich noch etwas viel Grösseres anbahnen, als die paar Milliarden Abschreibungen. Denn mit der schwächelnden US Wirtschaft droht die Konsumblase zu Platzen, welche über den USA schwebt. Konsumblase?

Nun, in der USA sind, wie im heute vom 4. Februar zu lesen war, 2500 Milliarden Franken an Konsumkrediten ausstehend. Davon 1000 Milliarden Franken alleine Kredikartenschulden. Der Konsum, welcher ein wichtiger Motor der US Wirtschaft ist, ist also nur auf Pump gebaut. Können nun die Konsumenten aufgrund schlechter Beschäftigungszahlen ihre Kredite nicht mehr bezahlen, schreiben nicht nur die Banken fett Geld ab, sondern wird auch nicht mehr neues konsumiert.

Wie wenn man bei einem Kartenhaus eine Karte in der Mitte wegzieht, fällt das ganze Gebilde, und somit die US-Wirtschaft in sich zusammen. Kein Konsum bedeutet weniger Arbeit, bedeutet weniger Arbeitsplätze, bedeutet weniger Konsum usw.

Dass die Sache nicht auf Dauer so weitergehen konnte war wohl allen klar, aber solange sich damit gutes Geld verdienen lässt... Und das Steuerpakt, welches zur Zeit als Wirtschaftsankurbler in den USA diskutiert wird und den Haushalten Entlastung bringen soll verblasst bei den Schulden von 12'000 USD pro Haushalt.

Was hat dies mit Marken und Marketing zu tun? Nun, wenn kein Geld mehr für Marken wie Gucci und Prada übrig bleibt, wird wohl oder übel ein gewisser kühler Wind in Italien - und anderorts - wehen. Und ist Marketing vielleicht nicht ein wenig Mitschuld, wenn eine ganze Nation im Konsumrausch auf Pump versinkt? Bleibt nur zu hoffen, dass die Luft langsam aus der Blase kommt und es nicht "plopp" macht.

Keine Kommentare: